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Was ist so großartig an einem Quantensprung?
 
Klaus K. stellte hier folgende Frage:

Man spricht doch häufig von einem Quantensprung, im Zusammenhang mit großartigen Neuerungen, mit noch nie dagewesenem oder sonstigen Sachen die großartig, revolutionär oder bestaunenswert sind. Wegen mir, die Nutzung der Windenergie ist ein Quantensprung der Stromerzeugung (ausgedachtes Zitat). Ist aber ein Quantensprung nicht ein winzig kleines, kaum zu messendes, für den normalen Bürger völlig unspektakuläres Phänomen?

      Eine Antwort von Pedant:

Eine interessante Sichtweise, der großartigen Neuerungen.
Bezogen auf die Größe der Sprünge ist das alles tatsächlich nicht so großartig, wobei ich zu bedenken geben muss, dass die Größe eines Objektes nicht Alles über seine Sprungkraft sagt.
Photonen (Licht) sind auch nicht groß, können aber leicht von der Sonne hierher "springen" und das auch noch beachtlich schnell.
Quanten sind übrigens keine Dinger, sondern unteilbare Zustände, die (was sie so besonders macht) keine Zwischenzustände kennen.

Kommen wir also zu der Analogie des Spruches:
Eine allmähliche Entwicklung, die nachvollziehbar von A über B dann C, D usw. nach F geht, mag wenn sie schnell vonstatten geht revolutionär sein (im Gegensatz zu evolutionär), aber sie war auf Ihrem Weg von A nach F auch bei C, D und E und auch dazwischen war sie irgendwo.
Ein Quantensprung bedeutet, dass der Sprung von A nach F ohne Zwischenstadien und ohne Weg vonstatten ging.
Das Objekt startet bei A und kommt bei F an, ohne das es woanders war, als vorher bei A und nachher bei F, nicht einmal für einen winzigen Augenblick.

Wir können leicht akzeptieren, dass es so kleine Subatomare Teilchen gibt, die so elementar sind, dass sie nicht geteilt werden können.
Man kann sie aber beliebig vervielfachen, indem man einfach mehrere davon nimmt.
Genauso kann das auch für Energiezustände gelten, die sind auch nicht weiter teilbar und das Rastermaß ist ein Quantum. Eine unteilbare Portion.

Wenn man also von einem Quantensprung bei einer Neuerung spricht, dann bedeutet es, dass etwas plötzlich weiterentwickelt wurde und sich vom seinem Vorgänger deutlich unterscheidet, als ob es keinen erkennbaren Weg zu dieser Entwicklung gegeben hätte.

Letztendlich ist diese Analogie eher Quatsch, denn genaugenommen ist jede Weiterentwicklung ein Quantensprung von einer Version zur nächsten, es gab ja keine Zwischenschritte.
Da aber Zwischenversionen immer denkbar sind, ist es dann doch kein Quantensprung gewesen, sondern nur eine besonders großer Schritt zwischen zwei existierenden Versionen.

Was bleibt ist eine Redensart, die sich auf die besondere Art der Quantensprünge bezieht.
Also die Frage:
Wie sind sie denn darauf gekommen? Das ist ja ganz anders als vorher, man kann gar nicht den Weg nachvollziehen, den sie dabei gegangen sind.
(Aber dennoch ist er da!)
 
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